Laparoskopische Sigmaresektion/vordere Rektumresektion

Im Folgenden sind die Operationsschritte einer laparoskopischen Dickdarm- bzw. Mastdarmoperation (laparoskopische vordere Rektumresektion) bei einer hochgradigen, stenosierenden Divertikelerkrankung am Übergang vom S-Darm (Dickdarm) zum Mastdarm (= am rekto-sigmoidalen Übergang) beschrieben:

In ungestörter Allgemeinanästhesie nach sterilem Waschen und Abdecken unter antibiotischer Abschirmung wird offen durch den Nabel eingegangen, ein Pneumoperitoneum angelegt, Setzen der restlichen Trokare unter Sicht. Lagerung des Patienten Kopf-tief und Rechtsseite.

Es wird nun vorerst das Omentum majus unter die Leber verfrachtet, somit das Colon transversum ektropiert, der gesamte Dünndarm in den rechten Oberbauch verlagert, die Vena mesenterica inferior am Pankreasunterrrand dargestellt und mit dem Ligasure durchtrennt. Schichtgetreues Präparieren von medial nach lateral unter Erhalt der Told'schen Faszie. Nun wird das gesamte linke Hemicolon mobilisiert bishin zur linken Flexur. Je nach Lokalisation der Pathologie und je nach Resektionsausmaß wird die linke Flexur komplett bis zur Arteria Colica media mobilisiert. Lyraförmiges Umschneiden des Beckenbodens.

Es werden hier sämtliche Verwachsungen gelöst, distal des Tänienfächers im Bereich des Rectums wird die Wand zirkulär dargestellt, mit dem  Linearstapler, blaues Magazin 60 mm durchtrennt, Schlauchresektion unter Erhalt der Arteria rectalis superior und des autonomen Nervenplexus bei gutartigen Erkrankungen. Bei Tumorerkrankungen werden die Lyphknoten mit den zugehörigen Blutgefäßen mitreseziert.

Weiteres Präparieren nach proximal, Erhalt der Arteria colica sinistra. Nochmalige Inspektion des Ureters und der Arteria und Vena ovarica / testicularis, diese sind unversehrt. Nun werden die Resektionsgrenzen festgelegt, Durchtrennen des Mesos an dieser Stelle mit dem Ligasure, Einbringen eines Octoports oder Alexisports nach Minilaparotomie, Präparation des Colons, Durchführen der Tabaksbeutelnaht, Durchtrennen des Colons. Fassen mit Ellis-Klemmen und Einbringen des Kopfes des CDH29, Einknüpfen und sorgfältige Präparation des freien Endes des Colons, Rückverlagerung. Gabe von 25mg ICG (Indocyaningrün) und Aktivierung der Fluoreszenz mit near infrared (Nir) / Laser. Die Geschwindigkeit des Anflutens des Farbstoffs und die Intensität geben Aufschluss über die Durchblutung der Darmenden.Optimal durchblutete Darmenden stellen die Grundvorraussetzung für eine optimale Heilung und somit für einen komplikationslosen postoperativen Verlauf dar.

Neuerliches Anlegen des Pneumoperitoneums, nun wird von meiner Assistenz der Rectumstumpf gereinigt. Einführen des Circular-Staplers, Avancieren des Dorns durch die Klammernahtreihe, Konnexion. Exakte Uberprüfung der Rotation, Durchführen der Anastomose, Luftprobe und Beurteilung der Anastomose mittels Koloskopie. Die Anastomose ist primär dicht, spannungsfrei und gut durchblutet. Intraluminal ist die Anastomose unauffällig, ohne Leckage und ohne Blutungszeichen. Nun Reposition des Dünndarms und des Omentum majus. Spülung, Blutstillung, Entfernen aller Trokare unter Sicht, Rundumblick, Ablassen des Pneumoperitoneums, fortlaufende Naht der Minilaparotomie und Naht der 12er Trokarstelle am rechten Unterbauch, Hautnähte intrakutan, Steristrips, trockener Verband.