Die Blutgefäße bzw. Adern sind die lebenbringenden Flußläufe des Körpers.

In der Lunge mit Sauerstoff angereichertes Blut wird durch die Pumpbewegung des Herzens im gesamten Körper verteilt. So gelangen auch lebenswichtige Nährstoffe zu allen Organen. Die Endstrecke stellt ein feines Netzwerk an Kapillaren dar, das alle Zellen des Körpers vorsorgt.

Abbauprodukte werden zu rd. 90% über die venösen Kapillaren und in 10% über die Lymphe abtransportiert. Die Reinigung des Blutes erfolgt in Leber und Nieren und die neuerliche Sauerstoffanreicherung in der Lunge. Der so geschlossene Kreislauf wiederholt sich kontinuierlich mit jedem Herzschlag. Durchschnittlich werden ca. 7000 Liter Blut pro Tag durch das Herz im Körper verteilt.

Die PAVK ist die häufigste arterielle Gefäßkrankheit, welche durch die Arteriosklerose (Arterienverkalkung) der Gefäße meist der unteren Extremität entsteht. Risikofaktoren, wie Rauchen, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Diabetes mellitus etc. begünstigen die Entstehung von Arteriosklerose, welche zu einer Minderdurchblutung, Gefäßverschlüssen und Infarkten führen kann.

Bei über ¾ der Patienten ist die PAVK anfangs beschwerdefrei und wird oft als Zufallsbefund entdeckt. Die Symptome der Minderdurchblutung können je nach Stadium der Erkrankung von Kältegefühl in der betroffenen Extremität, über Muskelschmerzen bei Belastung bis hin zu schmerzhaften Geschwüren (Ulcus) an der unteren Extremität und in weiterer Folge Beinverlust führen. Der Name „Schaufensterkrankheit“ beschreibt die  Symptome einer PAVK sehr anschaulich: Durch die Minderdurchblutung der betroffenen Extremität entsteht ein belastungsabhängiger Schmerz, der den Patienten daran hindert weiterzugehen, so dass er in gewissen Abständen, z. B. vor einem Schaufenster stehen bleiben muss. In Ruhe benötigt die Muskulatur weniger Durchblutung, weswegen die durch Mangeldurchblutung ausgelösten Schmerzen nach einiger Zeit verschwinden. Erst jetzt kann der Patient wieder bis zum neuerlichen Auftreten von Schmerzen weiter gehen. Dieses Symptom wird auch als Claudicatio intermittens bezeichnet.

Anhand der schmerzfreien Gehstrecke lassen sich die Stadien nach Fontaine einteilen:

Grad I entspricht einem beschwerdefreien Zustandsbild.

Grad II bezeichnet die schmerzfreie Gehstrecke von a über 200m und b unter 200m.

Bei einer PAVK Grad III bestehen die Schmerzen auch in Ruhe.

Grad IV bezeichnet das am weitesten fortgeschrittene Stadium der Erkrankung mit Geschwüren an den unteren Extremitäten.

Wenn die typischen Symptome der Schaufensterkrankheit auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der dann mit Hilfe einiger diagnostischer Hilfsmittel die Diagnose PAVK stellen kann. Eine dieser Untersuchungen stellt die Duplexsonografie dar, bei welcher die Gefäße dargestellt und Strömungsverhältnisse in diesen aufgezeichnet werden können. Weiters wird der Dopplerindex bestimmt, welcher Aufschluss über den Schweregrad der Einengung in den Gefäßen gibt. Hier wird der systemische Blutdruck mit dem Verschlussdruck an den Arterien des Fußes in Relation gesetzt. Um einen konkreten Eindruck über die Verhältnisse zu bekommen und um das arterielle Blutgefäßsystem zu visualisieren wird eine Angiographie vorgenommen. Am modernsten und am wenigsten belastend ist die Magnetresonanzangiographie .

Ist nun die Diagnose PAVK gestellt, wird je nach Befund eine geeignete Therapie erstellt. Die Basistherapie umfasst ein Gehtraining und die Gabe von Thromobozytenaggregationshemmern (z.B. ThromboAss), welche das Risiko eines Gefäßverschlusses herabsetzen. Prinzipiell stehen radiologisch interventionelle Verfahren zur Verfügung, bei denen Engstellen aufgedehnt bzw. kurze Verschlüsse wieder eröffnet und mit einem stent versorgt werden und die operative Sanierung. Hier werden die Gefäße eröffnet und die verkalkten Plaques entfernt (Thrombendarteriektomie) oder es wird eine Umgehung - ein Bypass angelegt. Beiden Techniken sind Grenzen gesetzt und es wird individuell entschieden, welches Verfahren am besten zur Anwendung kommen soll. Sollte weder die interventionelle, noch die chirurgische Sanierung möglich sein, steht eine medikamentöse Therapie mit Prostanoiden (Prostavasin) zur Verfügung. Diese Medikation wirkt gefäßerweiternd mit jedoch bescheidenem Erfolg, deswegen kommt es nur als Mittel der 2. Wahl zum Einsatz.

Beingymnastik bei arteriellen Durchblutungsstörungen

Krampfadern (Varizen) sind pathologisch erweiterte Venen mit funktionsuntüchtigen Venenklappen. Neben der ästhetischen Beeinträchtigung können unspezifische Beschwerden wie Schweregefühl, Schwellungen, Schmerzen und nächtliche Wadenkrämpfe in den Beinen auftreten. Es können Komplikationen wie eine Varikophlebitis, das heißt eine Entzündung der Venen und ein chronisch venöses Stauungssyndrom mit Hautveränderungen und Geschwüren auftreten.

Das Vorliegen von Varizen ist meist bereits nach einer körperlichen Untersuchung ersichtlich, sollte aber mit weiteren diagnostischen Maßnahmen, wie einer Duplexsonografie und einer Phlebographie gesichert werden, um die therapeutischen Strategien planen zu können. Voraussetzung zur Varizentherapie ist ein offenes tiefes Beinvenensystem.

Zur Behandlung von Krampfadern stehen sowohl konservative als auch operative Maßnahmen zur Verfügung, die individuell mit dem Patienten besprochen und geplant werden können. Als konservative Therapie stehen die Behandlung mit Stützstrümpfen und Medikamente zur Verfügung, die die Strömung im Gefäß verbessern sollen. Die operative Therapie umfasst Eingriffe wie die klassische Varizenoperation, minimal-invasiv chirurgische Eingriffe, Laser- Chirurgie, Schaumverödungen und die endoskopische subfasziale Perforansligatur.

Chronisch venöse Insuffizienz

Die chronisch venöse Insuffizienz (CVI) entsteht durch Mikrozirkulationsstörungen im tiefen Venensystem. Die typischen Symptome sind Beinödeme und Hautveränderungen, wie Pigmentverschiebungen, Verhärtungen und Geschwüren an den unteren Extremitäten. Die Therapie besteht in einer konsequenten Kompressionstherapie mit Stützstrümpfen, Gymnastik und der Durchführung einer Thromboseprophylaxe mit Heparin oder orale Analoga wie Marcoumar, Eliquis, Xarelato, Pradaxa, etc. in Risikosituationen.