Der Magen ist ein Teil des Verdauungstrakts.

Die Nahrungsmittel, die gegessen werden, werden über die Speiseröhre weiter in den Magen transportiert. Im Magen wird die Nahrung mit Magensaft (hochkonzentrierte Salzsäure) und auch einem Eiweiß spaltenden Enzym Pepsin vermengt, der Nahrungsbrei auf Körpertemperatur gebracht, durchmengt und portionsweise an den Zwölffingerdarm und in weiterer Folge Dünndarm abgegeben.

Die Salzsäure im Magen hat nicht nur eine wichtige Verdauungsfunktion, sondern stellt einen wirksamen Schutz und eine Barriere gegen Viren, Bakterien und Pilze dar.

Gastritis

Symptomatik und Arten der Gastritis

Die häufigste Erkrankung des Magens ist die Gastritis (Entzündung des Magens), die entweder akut mit heftigen Schmerzen im mittleren Oberbauch während oder kurz nach dem Essen oder chronisch auftreten kann. Zusätzlich kann es zu Übelkeit oder Erbrechen kommen. Folgende Formen werden unterschieden:

  • Typ A: atrophe (Autoimmun)Gastritis
  • Typ B: bakteriell, Helicobacter pylori
  • Typ C: chemisch durch bestimmte Medikamente wie NSAR (klass. Schmerzmedikation), Gallereflux aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum)

Die Typ A Gastritis ist eher selten und es kommt zu Vitamin B12 Mangelzuständen und daraus resultierender Blutarmut (Anämie). Regelmäßige Gastroskopie- und Blutbildkontrollen und auch Substitution von Vitamin B12 sind sinnvoll. Ein erhöhtes Magenkrebsrisiko ist mit dieser Art von Gastritis vergesellschaftet.

Am häufigsten kommen Typ B (60-85%) und C Gastritiden (10-30%) vor. Die Eradikationstherapie des Helicobakter mit einer 3-fach Antibiotikagabe unter Magenschutz, einem Medikament, das die Ausschüttung der Magensäure drosselt (PPI) und somit eine Abheilen der Magenschleimhaut erleichtert, ist in jedem Fall bei einer Helicobacter pylori positiven Gastritis, bei einem Magengeschwür (Ulcus ventriculi) und auch bei Magenkrebs indiziert. Es ist bekannt, daß eine Helicobakterinfektion die Entstehung von zumindest Magengeschwüren, aber auch Magenkarzinomen (Magenkrebs) begünstigt. Der Erfolg sollte 4-6 Wochen nach Abschluss der Behandlung über einen Stuhltest dokumentiert werden. Diese Überprüfung ist deswegen wichtig, da es sich beim Helicobakter um einen resistenten Keim handelt. Falls es später zu einem erneuten Auftreten von Beschwerden kommt und Helicobakter nachgewiesen wird, ist es wichtig für die Wahl der Antibiotika zu wissen, ob der Keim bei der letzten Therapie erfolgreich behandelt wurde oder nicht. Die Durchseuchungsrate mit Helicobakter ist in den Osteuropäischen Ländern sehr hoch und es werden Zahlen bis zu knapp 90% der Bevölkerung angegeben. Somit ist auch das Risiko einer Ansteckung oder neuerlichen Infektion sehr hoch (Speichel, Stuhl). Ebenso ist es wichtig auch Familienmitglieder bzw. Leute mit denen man intim ist vor der eigenen Therapie auf Helicobakter zu testen und ggf. zu behandeln, denn sonst kann es zu einem "ping-pong Effekt" kommen. Bei auf Antibiotika resistenten Keimen sollte eine Kultur des Helicobakter und eine Resistenzbestimmung auf div. Antibiotika vorgenommen werden, um das Geeignete, auf das der Keim empfindlich ist, zu wählen.

Gutartige Magentumore

Gutartige Magentumore sind meist hyperplastische Polypen oder Drüsenkörperzysten (Harmatome). Andere Tumore sind zwar existent, aber sehr selten.

Bösartige Erkrankungen des Magens

Magenkarzinom

Bösartige Magentumore, wie das Magenkarzinom, sind generell in der westlichen Welt nicht mehr so häufig seit dem Einsatz von Magenmedikamenten, die die Säureproduktion drosseln, sog. PPI (Protonenpumpeninhibitoren wie Pantoloc, Nexium, etc.) und der Eradikation des Helicobacter. Ein weiterer Risikofaktor ist Nitrosamin.

Wie die meisten Krebsarten ist auch das Magenkarzinom im Frühstadium völlig asymptomatisch. Eine Früherkennung ist wie immer essenziell, um eine mögliche Tumorerkrankung ganz zu Beginn diagnostizieren zu können. In diesem Stadium sind die allerbesten Heilungschancen. Aus diesem Grund wird Vorsorgeuntersuchungen (Screening) ein ganz besonderer Stellenwert beigemessen.

Symptomatik

Bei längerem Bestehen der Erkrankung kann es zu Gastritis ähnlichen Beschwerden kommen (Übelkeit, Erbrechen, epigastrische Schmerzen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit und Ekel vor Fleisch) oder aber auch zu Blutungen, die im Stuhl mit Schnelltests nachgewiesen werden können bzw. sogar sichtbar sind. Da es zu einer Reduktion des Eisens im roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) durch die Einwirkung der Magensäure auf Blut kommt, wird der Stuhl bei einer Magenblutung in den meisten Fällen schwarz (Melaena).

Ebenso ist Blut das beste Emetikum (Brechmittel) und so kommt es bei größeren Mengen an Blut im Magen zu Bluterbrechen.

Diagnostik

Nach einer genauen Erhebung der Krankengeschichte und der möglichen Risikofaktoren ist das erste Mittel der Wahl, um eine Problematik im Magen abzuklären, die Gastroskopie (Magenspiegelung). Es wird mit unseren hochmodernen high definition (HD) Geräten Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm genauestens untersucht. Es stehen neben der sogenannten Chromoendoskopie, bei der Farbstoffe auf die Schleimhaut gebracht werden, um den Kontrast zwischen den einzelnen Strukturen und letztendlich auch zwischen Tumor und normaler Schleimhaut hervorzuheben auch das sogenannte NBI (narrow band imaging) zur Verfügung. Zusammen mit der Chromoendoskopie wird hier ein optimales diagnostisches tool geschaffen, um auch die kleinsten Pathologien aufzudecken.

Keine Angst – die Magenspiegelung wird von mir in einem Dämmerschlaf (sanfte Endoskopie, Gastroskopie), genauso wie die Darmspiegelung vorgenommen. Die Untersuchung ist also völlig schmerzfrei und Sie verschlafen die gesamte Prozedur.

Je nach Erkrankung werden im Anschluss weitere Untersuchungen angeschlossen oder eine geeignete Therapie verordnet.

Ich berate Sie sehr gerne und führe im Bedarfsfall eine Magenspiegelung im Dämmerschlaf (Sedierung) zur Klärung Ihrer Beschwerden durch. Im Anschluß werden wir zusammen ein auf Sie maßgeschneidertes Therapiekonzept erstellen.