Konservative, medikamentöse Therapie

Die Diagnostik ist ein komplexer Prozess, der die genaue Erhebung der Krankengeschichte und die physikalische Untersuchung als Basis hat. Unter Umständen muss man diagnostische Hilfsmittel wie Ultraschall, Röntgen, Endoskopie oder  Blutwerte einbeziehen, um eine genaue Idee zu bekommen um welche Erkrankung es sich handelt bzw. welche Organsysteme betroffen sind.

Erst dann kann die eigentliche Therapieplanung erfolgen und ein Grundsatz hier sollte lauten so wenig wie möglich und so viel wie nötig. Mit anderen Worten oberste Priorität ist es immer zuerst eine Therapie anzubieten, die möglicherweise mit einer nur geringen Abänderung der Lebensgewohnheiten, keinen oder minimalen Nebenwirkungen den gewünschten Zustand wiederherstellt. Falls dies nicht ausreicht, werden zusätzlich Medikamente oder Alternativen eingesetzt, bzw. nochmals die Diagnose überdacht. Denn jeder „Therapieversager“ ist auch richtungsweisend und diagnostisch wertvoll und nicht als Misserfolg zu sehen.

Erst wenn alle Maßnahmen ausgeschöpft sind und es keine andere Möglichkeit oder Alternative gibt, wird eine Operation in Betracht gezogen und auch nur dann, wenn sie in einem sehr hohen Maß erfolgsversprechend und das Risiko kalkulierbar klein ist. Wenn alle Fakten zusammengezählt werden, sollen die positiven bei weitem überwiegen, sonst muss nach einer Alternative gesucht werden.

Keine Sorge, in den meisten Fällen können Zwischenschritte übersprungen werden und der Weg zur eigentlich heilenden Therapie ist deutlich kürzer. Es soll nur unterstrichen werden, wie der diagnostische und therapeutische Gedankengang sein soll und dass nicht alles operiert wird, was operiert werden kann, sondern nur dann operiert wird, wenn es sein muss.