Inkontinenz

Unter Stuhlinkontinenz versteht man den unkontrollierbaren Abgang von Stuhl und Gasen aus dem Darm. Obwohl Stuhlinkontinenz häufig vorkommt, ist es vielen Patienten unangenehm einen Arzt aufzusuchen, obwohl ihnen in vielen Fällen geholfen werden kann. Zunächst muss die Ursache der Inkontinenz gefunden werden. Häufige Ursachen sind Schädigungen des Schließmuskels durch Operationen, Geburten, aber auch chronische Verstopfung und Erkrankungen der Nerven (zum Beispiel durch Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus) können eine Inkontinenz verursachen. Zu den notwendigen Untersuchungen zählen neben einer ausführlichen Anamnese, der Untersuchung des Analkanals und einer Endosonographie, auch eine Druckmessung des Schließmuskels und eine röntgenologische Untersuchung des Entleerungsvorganges (Defäkografie).

Die Basistherapie der Stuhlinkontinenz besteht zum einen in einer ballaststoffreichen Ernährung und Beckenbodengymnastik. Diese Maßnahmen sollen die Stuhlkonsistenz verbessern, eine regelmäßige Stuhlentleerung ermöglichen und die Muskulatur des Beckenbodens stärken. Weiters kann auch die Anwendung von Biofeedback sinnvoll sein, um durch ein Bewusstmachen der Aktivität der Schließmuskulatur die Stuhlentleerung besser steuern zu können. Sind diese konservativen Maßnahmen nicht ausreichend, können durch eine Sakralnerven- Stimulation die Beckenbodennerven mittels Strom stimuliert werden und so zu einer besseren Empfindlichkeit des Enddarms führen.  Bei ausgewählten Defekten des Schließmuskels kommen auch operative Verfahren zur Anwendung, die eine Straffung oder Wiederherstellung des beschädigten Schließmuskels zum Ziel haben.